Samstag, 9. Juni 2007
Kunst und Zeit
Kunst machen wollen und keine Zeit haben schließt sich aus. Obwohl beim Vorauseilen der Intuition wenig Zeit bleibt. Aber eben darum braucht man ja die Zeit.

Je mehr Zeit ich habe, desto weiter kann die Inspiration meinem schreibenden Körper voraus sein. Je schneller ich dann aufhole, desto schneller darf ich inspiriert werden. Diese Inspiration ist etwas außerhalb meines Körpers, es ist so etwas wie eine Idee. Wie eine Idee, die sich bei ihrer Betrachtung ständig formt und schließlich eine Spur hinterlässt. Diese Spuren werden dann von uns besichtigt, etwa griechische Säulenreste in einer viel zu heißen, vertrockneten Graslandschaft.

Die Spur ist dann das, was ich beim Hinterhereilen aufgeschrieben habe. Oder es sind die Rillen in einem Steinkoloss, der von einem Bildhauer bearbeitet wurde. Beim Bildhauer ist wieder diese Art Idee, dieses sich ständig formende Etwas, die sich vorauseilend verformt und der sich der zu bearbeitende Stein langsam anpasst, wichtig.

Beim Bildhauer ist es nun so, dass auch er Zeit braucht. In dieser Zeit formt sich die Idee so lange, bis sie schließlich in den rohen Stein hineinpasst. Immer wieder wird ein Stück des Steines abgeschlagen und die Idee der Form passt sich wiederum dem zu bearbeitenden Stein an. Es ist also nicht so, wie in dem Witz: „Alles weghauen, was nicht nach Statue aussieht“. Dieser Witz wirkt auf den Hörer schon von vorne herein absurd und bei genauerer Betrachtung sieht man, dass dies auch tatsächlich absurd ist. Während des Hinterhereilens hat die Idee Zeit, sich zu verformen und Idee und Skulptur passen sich nach und nach gegenseitig aneinander an.

Also könnte der Witz richtig heißen: „So lange beim Weghauen immer langsamer werden, bis die Statue aussieht wie ein Klotz.“ Und, auf die Spitze getrieben: „So lange mit dem Hauen warten, bis die Statue aussieht wie ein Klotz.“

Und um den Wahrheitsgehalt noch zu erhöhen: „Nach dem Hauen zusehen, dass die Statue in den Stein hineinpasst und vor dem hauen sehen, dass der Klotz die Statue ist.“

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Der Inspiration hinterher hecheln
Kunst machen...

Man mag oder kann kreativ sein, kreativ noch und noch und noch, doch: ist das dann auch Kunst? Kann ein Süchtiger, süchtig nach Zigaretten und (Schreib-) Papier Kunst machen?

Ich möchte Kunst machen. Bisher war dies eher eine Frage der Quantität für mich, als die der Inspiration. Kreativität ist nicht gleich Inspiration. Mag Inspiration auch zu Kreativität inspirieren, ist sie jedoch viel mehr. Es ist der Geist, der in der Kreativität ausgedrückt wird.

Kunst kann inspirieren, wenn Inspiration der Kunst zu Grunde liegt. Wenn ich Kunst mache, zu der ich inspiriert werde, kann die Kunst wiederum inspirieren.

Dies mag eine Ursache für Selbstläuferkünstler wie berühmte Schriftsteller oder Lexikaautoren gelten.

Will ich Kunst machen und mache sie, so nehme ich mir quasi als Zutat eine kräftige Portion Inspiration dazu. Die ist zwar wichtiger als der Wille, doch der Wille muss zuerst da sein, ist eine vorherige Voraussetzung für Kunst.

Die Inspiration ist mal schnell und l langsam, doch sie verfällt fast nie dem Trott, dem Einheitsbrei – Lexikonautoren einmal ausgenommen.

Wenn ich will und ich bin Künstler, so fliegt mir nach Mass meines Willens zur Kunst die Inspiration zu wie nichts. Der Lexikonbuchautor kann ebenso stattdessen eine Tasse Kaffee trinken. Er ist frei von dem Zwang zur Kunst durch Inspiration. Doch sein Werk trägt nicht wieder neue Inspiration in sich, sondern höchstens ein bewunderndes Aufschauen zu großer Übersicht, zum Erfassen alles Neuen.

Sience Fiction Autoren bedienen sich von diesem Wissen und schaffen das Wissen über das Morgen, wenn sie gut sind, wenn sie den Kern neuer Techniken und Gesellschaftsströmungen verstanden haben. Um zu verstehen, benötigen sie das Wissen aus den Lexika.



Kann Kunst eine Pause einlegen?

Kunst geht schnell von der Hand. Die Inspiration ist dem Künstler immer einen Schritt voraus, der Künstler hechelt ihr nach. Die Grenzen der Geschwindigkeit des Nachhechelns bestimmt vor allem der Körper des Künstlers. Denken kann man schon drei Sätze, wenn man noch am ersten schreibt. So muss Kunst immer die Intuition bremsen, der Körper des Künstlers hechelt immer hinterher.

Die gebremste Inspiration sucht sich wie ein im seichten Gelände gebremster Fluss immer neue Nebenwege, Nebenarme und verzweigt sich mitunter so weit, dass der Künstler entweder mit großer Ruhe eine weitläufige Flusslandschaft malen kann oder im Labyrint und Sumpf der Nebenarme versinken muss.

Dieser langsamer laufende Fluss, der mich jetzt erfasst.

Das Hinterherhecheln hinter der Inspiration wird vor allem von der Kreativität geleitet. Diese lässt den Künstler immer den schnellsten und direktesten Weg hinter der Inspiration – die im Grunde wortlos ist, herhecheln, versucht, sie einzuholen.

Doch wehe dem Künstler, der nicht mehr der Inspiration hinterher hechelt. Hat er sie eingeholt, ist die Kreativität ziellos, sie treibt umher, ja, möglicherweise blickt sie zurück auf bereits abgegangene Wege, auf die Vergangenheit des inspirierten, diese Form der Kreativität gleicht dann ungefähr der, die den achten Teil von Krieg der Sterne hervorgebracht hat.

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Hilfe
Liebe Leserschaft,

seitdem ich auch weiß, dass Der Plan von mir ist, konnte ich es innerlich ganz gut mit mir einrichten, zumal mit meiner Idee zu dem neuen Hollywoodfilm ein Ende der Fahnenstange in Sicht ist. Mein Vater wird diesen Film an den Mann bringen und dann wird sich dieser Blog hier schon herumsprechen. Vielleicht fallen mir ja noch ein paar neue Filme ein oder irgend was anderes Produktives.

Ja, ich habe es mir zwar nett eingerichtet mit der neu erlangten Vergangenheit, doch irgendwo möchte ich doch gerne in Kontakt treten mit Leuten, denen es ähnlich geht wie mir, die also Erinnerungen haben, die alle anderen nicht glauben können.

Ich will es nun mal dahingestellt lassen, was stimmt: meine Erinnerung oder die Wahrnehmung der anderen.

Also, wenn jemand ein Forum kennt oder jemanden in seinem Bekanntenkreis hat, dem es ähnlich geht: Bitte helft mir, einen Kontakt herzustellen.

Wenn ihr meint, dieser Blog sei einzigartig, und ihr habt von so einem Phänomen noch nie gehört, meldet Euch bitte auch. Das würde mir dann bestätigen, dass etwas an meiner Wahrnehmung dran ist.

Ich schreibe das unter anderem auch deshalb, weil Ihr noch keine Kommentare zu den Beiträgen abgegeben habt und ich mir Rückmeldungen wünsche.

Also, Feder gespitzt und geschrieben...

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