Freitag, 15. Juni 2007
Alles, was zu sagen ist
bander, 01:56h
Es gibt den berühmten Ausspruch „Ich kann zwar machen, was ich will, aber ich kann nicht wollen, was ich will.“ Genau so geht es mir. Schreiben will ich nicht, und wollen kann ich es auch nicht.
Und trotzdem schreibe ich – aber ohne es zu wollen. Ich kann also auch machen, was ich nicht will. Man kann auch nicht wollen, das man will und macht es dann trotzdem. Doch das verstehe, wer will.
Mir schwebt noch immer eine Definition für „genial“ im Kopf herum, die mir vor etwa einem halben Jahr eingefallen ist. „Genial ist, wem Schweres leicht fällt.“
Doch nun fällt mir nichts weiter mehr ein. Zum Schluß möchte ich den Text noch mal überarbeiten.
Vor einem Monat ist meine Nichte gestorben – an einer Überdosis. Sie hatte eine Therapie gemacht, und sich dann mit der Dosis verschätzt. Das soll wohl häufiger vorkommen. Ich bin erschüttert.
Mal sehen, was ich alles lösche, wenn ich den Text überarbeite.
Eine Freundin beschwert sich manchmal, dass ich ihr am Ende eines Telefonates nicht „tschüß“ sage. Das verärgert mich dann jedes Mal.
Mein Vater hat alles für mich getan, was ich mir von ihm gewünscht habe. Als ich noch in die Grundschule ging, hat er mir versprochen, Songs, die ich auf Kassette gesungen habe, mit Musikern in echte Lieder auf Platten umzusetzen.
Am Anfang waren das die Platten von „Der Plan“. Kindertexte, wie jeder, der sie hört, leicht herausfinden kann. Ich war von Computern in Science-Fiction-Filmen fasziniert und sagte: die Musik soll mit dem ersten Computer, den sich jeder leisten kann, gemacht werden. Das war der C-64. Ich sagte, Computer würden einmal so sein wie Waschmaschinen, jeder würde sie haben. Und mit ihnen spielen können.
Auch versprach mir mein Vater dann, daß ich dann auch einen Computer bekäme, was ich kaum fassen konnte.
Jedenfalls habe ich mich für die Der-Plan-Songs mächtig ins Zeug gelegt, habe noch das Bild vor Augen, wie ich das Mikrophon hielt und die Lieder auf Band sang. Später, mit 18, zog ich mich dann in mein Zimmer zurück, in dem ich sämtliche Wände bemalt hatte. Nur der Stuck und die Decke blieben weiß. Ich hoffe, daß ich die Bilder von damals noch irgendwo finden kann. Dann stelle ich sie einmal mit Kommentaren hier in den Blog.
Die Zeit, die ich jetzt beschrieben habe, stelle ich mir vor wie ein weißes Blatt Papier. Alles, was ich beschrieben habe ist weiß, und es soll weiß bleiben. Mein restliches Leben soll auch weiß werden, bis mein ganzes Leben im Licht erstrahlt.
Im Frühjahr 1987 gab es dann einen Bruch. Ich trat heraus aus meinem Zimmer, zu neuem Licht. „Neues Licht“ nennen es übrigens auch die Zeugen Jehovas, wenn sie etwas an ihrer Doktrin ändern. Doch dies nur nebenbei. Ich ging wieder zur Schule, über die Songs weitgehend schweigend. Wenn ich mal etwas darüber erzählte, glaubte mir auch keiner.
Mit einem Lehrer sprach ich damals über ein Buch, daß ich in der damaligen Zeit auch geschrieben hatte. Er war schon beeindruckt davon, doch es blieb bei dem einen Gespräch.
Ich hatte Physik- und Geschichte-Leistungskurs. In Physik lernte ich zwei Freunde kennen, unter denen ich objektiv gesehen sehr gelitten habe. Sie haben mir einfach nichts zugetraut.
Die einen Menschen trauen mir nichts zu und die anderen schweigen über das, was ich gemacht habe, weil ich keine Kritik vertragen konnte und ich mit ihnen nicht darüber reden wollte.
Aber die beiden Freunde sind immer noch meine Freunde und ich verstehe mich gut mit ihnen, bin froh, sie zu kennen. Ich kann ja nicht den ganzen Tag darüber nachdenken, was für Songs ich mal gemacht habe.
Dann kam 1992, der erste Golfkrieg und zu dieser Zeit war ich mit einer Freundin zusammen. Ich hörte die Platte „Die Peitsche des Lebens“ und ahnte, daß diese Platte von mir ist. Ich hielt das aber im Großen und Ganzen für ein Trugbild.
In der Zeit, wo ich wieder zur Schule ging, habe ich durch das Schweigen über die Songs nämlich alles wieder vergessen, was ich nur kurze Zeit zuvor in meinem bemalten Zimmer gemacht hatte.
Ich sagte der Freundin, die Platte sei von mir, ohne mir selbst richtig dabei zu glauben, was auch sie nicht tat. Sie war irritiert.
Hier füge ich mal noch eine Liste meiner Bands ein mit dem Grad an Wahrscheinlichkeit, mit der sie wirklich von mir sind. Und daraus mache ich auch gleichzeitig eine Umfrage, wem welche Musik am besten gefällt. Dann weiß ich gleich, worüber ich als nächstes schreiben soll. Also:
Welche dieser Gruppen gefällt Dir am besten?
Kann ich ja ggf. noch erweitern, diese Liste.
Was mir am wenigsten davon gefällt ist wohl Blumfeld. Ich finde, da klingen alle Lieder gleich. Ich habe allerdings noch Erinnerungen daran, wie ich auf dem Boden lag und einen ihrer Texte ins Mikro sang.
Ich muß unbedingt die Bilder von meinem Zimmer damals finden für den Blog hier.
Werde diesen Blog doch nicht noch einmal überarbeiten.
Ansonsten ist ja nicht mehr viel zu sagen. Alles Sagbare ist bereits gesagt.
Und trotzdem schreibe ich – aber ohne es zu wollen. Ich kann also auch machen, was ich nicht will. Man kann auch nicht wollen, das man will und macht es dann trotzdem. Doch das verstehe, wer will.
Mir schwebt noch immer eine Definition für „genial“ im Kopf herum, die mir vor etwa einem halben Jahr eingefallen ist. „Genial ist, wem Schweres leicht fällt.“
Doch nun fällt mir nichts weiter mehr ein. Zum Schluß möchte ich den Text noch mal überarbeiten.
Vor einem Monat ist meine Nichte gestorben – an einer Überdosis. Sie hatte eine Therapie gemacht, und sich dann mit der Dosis verschätzt. Das soll wohl häufiger vorkommen. Ich bin erschüttert.
Mal sehen, was ich alles lösche, wenn ich den Text überarbeite.
Eine Freundin beschwert sich manchmal, dass ich ihr am Ende eines Telefonates nicht „tschüß“ sage. Das verärgert mich dann jedes Mal.
Mein Vater hat alles für mich getan, was ich mir von ihm gewünscht habe. Als ich noch in die Grundschule ging, hat er mir versprochen, Songs, die ich auf Kassette gesungen habe, mit Musikern in echte Lieder auf Platten umzusetzen.
Am Anfang waren das die Platten von „Der Plan“. Kindertexte, wie jeder, der sie hört, leicht herausfinden kann. Ich war von Computern in Science-Fiction-Filmen fasziniert und sagte: die Musik soll mit dem ersten Computer, den sich jeder leisten kann, gemacht werden. Das war der C-64. Ich sagte, Computer würden einmal so sein wie Waschmaschinen, jeder würde sie haben. Und mit ihnen spielen können.
Auch versprach mir mein Vater dann, daß ich dann auch einen Computer bekäme, was ich kaum fassen konnte.
Jedenfalls habe ich mich für die Der-Plan-Songs mächtig ins Zeug gelegt, habe noch das Bild vor Augen, wie ich das Mikrophon hielt und die Lieder auf Band sang. Später, mit 18, zog ich mich dann in mein Zimmer zurück, in dem ich sämtliche Wände bemalt hatte. Nur der Stuck und die Decke blieben weiß. Ich hoffe, daß ich die Bilder von damals noch irgendwo finden kann. Dann stelle ich sie einmal mit Kommentaren hier in den Blog.
Die Zeit, die ich jetzt beschrieben habe, stelle ich mir vor wie ein weißes Blatt Papier. Alles, was ich beschrieben habe ist weiß, und es soll weiß bleiben. Mein restliches Leben soll auch weiß werden, bis mein ganzes Leben im Licht erstrahlt.
Im Frühjahr 1987 gab es dann einen Bruch. Ich trat heraus aus meinem Zimmer, zu neuem Licht. „Neues Licht“ nennen es übrigens auch die Zeugen Jehovas, wenn sie etwas an ihrer Doktrin ändern. Doch dies nur nebenbei. Ich ging wieder zur Schule, über die Songs weitgehend schweigend. Wenn ich mal etwas darüber erzählte, glaubte mir auch keiner.
Mit einem Lehrer sprach ich damals über ein Buch, daß ich in der damaligen Zeit auch geschrieben hatte. Er war schon beeindruckt davon, doch es blieb bei dem einen Gespräch.
Ich hatte Physik- und Geschichte-Leistungskurs. In Physik lernte ich zwei Freunde kennen, unter denen ich objektiv gesehen sehr gelitten habe. Sie haben mir einfach nichts zugetraut.
Die einen Menschen trauen mir nichts zu und die anderen schweigen über das, was ich gemacht habe, weil ich keine Kritik vertragen konnte und ich mit ihnen nicht darüber reden wollte.
Aber die beiden Freunde sind immer noch meine Freunde und ich verstehe mich gut mit ihnen, bin froh, sie zu kennen. Ich kann ja nicht den ganzen Tag darüber nachdenken, was für Songs ich mal gemacht habe.
Dann kam 1992, der erste Golfkrieg und zu dieser Zeit war ich mit einer Freundin zusammen. Ich hörte die Platte „Die Peitsche des Lebens“ und ahnte, daß diese Platte von mir ist. Ich hielt das aber im Großen und Ganzen für ein Trugbild.
In der Zeit, wo ich wieder zur Schule ging, habe ich durch das Schweigen über die Songs nämlich alles wieder vergessen, was ich nur kurze Zeit zuvor in meinem bemalten Zimmer gemacht hatte.
Ich sagte der Freundin, die Platte sei von mir, ohne mir selbst richtig dabei zu glauben, was auch sie nicht tat. Sie war irritiert.
Hier füge ich mal noch eine Liste meiner Bands ein mit dem Grad an Wahrscheinlichkeit, mit der sie wirklich von mir sind. Und daraus mache ich auch gleichzeitig eine Umfrage, wem welche Musik am besten gefällt. Dann weiß ich gleich, worüber ich als nächstes schreiben soll. Also:
Welche dieser Gruppen gefällt Dir am besten?
Kann ich ja ggf. noch erweitern, diese Liste.
Was mir am wenigsten davon gefällt ist wohl Blumfeld. Ich finde, da klingen alle Lieder gleich. Ich habe allerdings noch Erinnerungen daran, wie ich auf dem Boden lag und einen ihrer Texte ins Mikro sang.
Ich muß unbedingt die Bilder von meinem Zimmer damals finden für den Blog hier.
Werde diesen Blog doch nicht noch einmal überarbeiten.
Ansonsten ist ja nicht mehr viel zu sagen. Alles Sagbare ist bereits gesagt.
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