Freitag, 15. Juni 2007
Alles über Element of Crime
Diesen Beitrag schreibe ich extra für die Besucher des Element of Crime Gästebuchs.

Ich kann (noch) nicht viel über Element of Crime sagen. Sicher ist nur, dass ich mit Element of Crime einige Erinnerungen verbinde. Diese Erinnerungen drehen sich darum, wie ich die Songs von EoC machte.

Ich saß in meinem Zimmer, alle Wände mit Wandfarbe bemalt. Vielmehr: ich lag dort, hatte alle Songs im Liegen gemacht. Für EoC schrieb ich zunächst die Texte, um sie dann mit meiner Stimme zu vertonen.

Die deutschen Texte sind alle einheitlich aufgebaut. Sie bestehen – quasi wie bei einem Baukasten – aus bestimmten Themenelementen. Die wichtigsten sind:

Zeitangaben, Zeitspannen: Heute, Morgen, in drei Minuten, Tag, Nacht.
Himmel / Himmelskörper: Sonne, Mond, Sterne.
Helligkeitsangaben: Hell / Dunkel / Zwielicht etc.
Tiere: Hund, Katze, Dosenfisch.
Körperteile, Körperempfinden: Arm, Bein, Stirn
Liebe:
Essen / Trinken: Schokolade, Bier.

Dieses „Baukastenprinzip“ ist der Schlüssel für das einheitliche Erscheinungsbild der deutschen Texte von EoC. Immer, wenn ich nicht mehr weiter wusste, konnte ich auf ein Element dieses Baukastens zugreifen und den Text so weiterdichten. Dabei kam ich auf dieses Baukastenprinzip, ohne es so zu benennen.

Die Körperempfindungen und Körperteile habe ich je nach meinem momentanen realen Empfinden eingebaut. So habe ich mir etwa vor dem Schreiben der Zeile „Es tut weh, wenn ein kalter Fuß an ein Hindernis stößt“ tatsächlich mit meinem kalten Fuß an einen Gegenstand gestoßen.

Trinken ist dabei ein Synonym für „schlucken“. „Ich trinke zu hastig – was geht Dich das an!“ entstand daraus, dass ich gerade hastig geschluckt hatte. Meine Körperempfindungen waren somit eine Quelle der Inspiration für mich.

Eine Textzeile deckt sich auch mit meinen Erinnerungen aus dem bemalten Zimmer: „Ich ess auf dem Fußboden, aus der Hand.“ Ich habe damals wirklich einmal auf dem Boden meines Zimmers aus einem Topf Reis mit der Hand gesessen. Diese Textzeile spielt darauf an.

Auch an „Schwere See“ habe ich eine Erinnerung. Immer, wenn ich dieses Lied höre oder daran denke, habe ich das Bild eines Traumes, den ich im Herbst 1986 hatte, vor Augen. Der Text entstand dann etwa im Februar / März 1987. Ich erinnerte mich dabei an den Traum, der so ging: Ich kletterte auf einem Art riesigem Schiff umher, seilte mich an der Bordwand ab, um auf so etwas wie einem Balkon zu landen. Auf diesem Balkon waren Waschgelegenheiten installiert, und ich wusch mir dort das Gesicht. Mein damaliger Freund Peter kam auch in diesem Traum vor. Das ganze Schiff schwankte dabei.

Ein weiteres Element der Texte ist das „Umgekeht“, auf das ich später, vielleicht an einer anderen Stelle, noch eingehen möchte. Nur soviel: manchmal textete ich umgekehrt zu dem, was ich eigentlich sagen wollte.

Ein weiteres Thema, dass auch die Stimmung in den Songs maßgeblich beeinflusst, ist, dass EoC fast immer von einer oder über eine schon lange anhaltende Beziehung singen – eine Beziehung in der Endphase (etwa: „Wer zu lange in die Sonne sieht wird blind.“)

In jedem Fall finde ich, dass EoC die Songs toll umgesetzt hat!

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