Samstag, 26. April 2008
Wahrnehmen, Begreifen und der Verstand
bander, 06:44h
Wahrnehmung kennt keinen Sinn.
Begreifen nimmt keinen Sinn wahr.
Verstand kann Sinn aufzeigen.
Begreifen nimmt keinen Sinn wahr.
Verstand kann Sinn aufzeigen.
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Verstand und Begreifen
bander, 06:28h
Es gibt nichts auf der Welt, dass dem Menschen Verstand geben könnte, wohl aber Dinge, die ihn um den Verstand bringen können. Der Verstand ist mit das Schönste, was der Mensch hat.
Begreifen kann jeder. Ähnlich wie die Hände einen Gegenstand betasten, so kann der Mensch sich durch sein Begreifen ein Bild von seiner Umwelt und der Welt machen.
Der Verstand kann uns gewisse Tatsachen vorspielen. So merkt ein Kind durch seinen Verstand, dass es jeden Morgen zur Schule geht. Doch in Wirklichkeit geht es ja nie den gleichen Weg, niemals tritt sie auf ihrem Weg auf die gleichen Steine. Doch der Verstand sagt dem Kind, es würde jeden Morgen das Gleiche tun.
Vielleicht könnte man sich ja auch verloren vorkommen, wenn immer alles Hiesige und Jetzige etwas neues wäre. Der Verstand gibt dem Leben die Spur. Fehlt der Verstand, so ist jeden Moment alles neu. Der Mensch kann dann zwar noch begreifen, doch das Begriffene zerrinnt ihm dann zwischen Zeit und Raum und zwischen seinen Fingern wie Sand. Der Begreifende kann dann zwar noch eine Sandburg bauen, doch er kann sich nicht erklären, warum Wind und Wasser diese Burgen wieder schleift. Es kommt und geht alles, ist da und verschwindet wieder und es gibt in all diesem hin und her, in dem auf und ab keinen Halt.
Begreifen kann jeder. Ähnlich wie die Hände einen Gegenstand betasten, so kann der Mensch sich durch sein Begreifen ein Bild von seiner Umwelt und der Welt machen.
Der Verstand kann uns gewisse Tatsachen vorspielen. So merkt ein Kind durch seinen Verstand, dass es jeden Morgen zur Schule geht. Doch in Wirklichkeit geht es ja nie den gleichen Weg, niemals tritt sie auf ihrem Weg auf die gleichen Steine. Doch der Verstand sagt dem Kind, es würde jeden Morgen das Gleiche tun.
Vielleicht könnte man sich ja auch verloren vorkommen, wenn immer alles Hiesige und Jetzige etwas neues wäre. Der Verstand gibt dem Leben die Spur. Fehlt der Verstand, so ist jeden Moment alles neu. Der Mensch kann dann zwar noch begreifen, doch das Begriffene zerrinnt ihm dann zwischen Zeit und Raum und zwischen seinen Fingern wie Sand. Der Begreifende kann dann zwar noch eine Sandburg bauen, doch er kann sich nicht erklären, warum Wind und Wasser diese Burgen wieder schleift. Es kommt und geht alles, ist da und verschwindet wieder und es gibt in all diesem hin und her, in dem auf und ab keinen Halt.
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Samstag, 1. Dezember 2007
Imitationen – Projektionen
bander, 18:00h
Was eine Projektion ist.
Ich sitze in einer Höhle – Die Welt sind quasi die Wände dieser Höhle. Wer etwas projeziert, stört sich an seinem eigenen Schatten an der Wand, den er für einen Teil der Welt hält, und bemerkt nicht, dass dieser Schatten von ihm selbst stammt, teil seines Selbst ist.
Was eine Imitation eines Schatten ist.
Dazu möchte ich ein Beispiel aus dem Leben bemühen. Ich schlüpfe in die Rolle meines Bruders bei der Installation einer Heizkörperverkleidung zusammen mit einem Freund. Nun bin ich verärgert, wenn der Freund sich dabei nach meiner Auffassung (bzw. nach der angenommenen Auffassung meines Bruders, in dessen Rolle ich mich ja befinde) ungeschickt anstellt.
Durch das Schlüpfen in die Rolle meines Bruders sehe ich nun nach dem obigen Bild („Was eine Projektion ist“) nun nicht meinen eigenen Schatten an der Wand, sondern den meines Bruders.
Ich halte meinen Bruder für handwerklich geschickt und daher seinen Ärger, wenn ich etwas ungeschicktes mache, erst einmal für berechtigt. Diese Haltung habe ich schon seit früher Kindheit, ist also eine Prägung.
Nun sehe ich den Schatten meines Bruders an der Wand, den ich ja für den meinen halte und was er ja auch ist, wenn man bedenkt, dass ich ja noch in seiner Rolle bin. Ich sehe diesen Schatten und sage mir: Mein (bzw. „sein“) Ärger ist ja berechtigt! Dadurch, dass ich den Schatten meines Bruders sehe, rechtfertige ich also vor dem ungeschickten Freund, der mir bei der Heizkörperinstallation hilft, meinen Ärger.
Doch das ist nicht der einzige Aspekt bei der Imitation eines Schattens.
Dadurch, dass ich in die Rolle meines Bruders schlüpfe, versuche ich auch, mir seine Handwerklichen Fähigkeiten anzueignen . So wie für einen Fußballspielenden Jungen das große Fußball-Idol aus der Nationalmannschaft hilft, das aus dem Jungen wirklich ein Fußballstar wird, ebenso wirkt das Vorbild des Bruders.
Ein weiterer Aspekt ist eine versteckte Botschaft an meinen Bruder, die lautet: „Ich erkenne Deine Fähigkeiten an, ich bin Dir zugeneigt: Du darfst Dich ruhig ärgern.“. Denn dadurch, dass ich ihn imitiere, zeige ich ja, dass er ein Vorbild für mich ist. Die gleiche Botschaft wird dabei auch an alle anderen gesendet: „Seht mal, was für einen tollen Bruder ich habe! Der darf sich ruhig über mich ärgern!“
Das Nachsehen bei dieser speziellen Art der Projektion hat dabei der Freund, von dem ich nichts anderes erwarte als dass, was ich meinem Bruder damals in der Kindheit gegeben habe: Das der Freund nämlich meine Fähigkeiten derart anerkennen soll und er den von mir gegen ihn gerichteten Ärger schlucken soll, wie ich es früher aus Gründen der Anerkennung meines Bruders meinem Bruder gegenüber selbst gemacht habe. Ich rechtfertige meinen Ärger ihm gegenüber mit einer Beziehungssache, die ich eigentlich mit meinem Bruder erlebt habe.
Mit imitierten Schatten muss ich es wohl sehr oft zu tun gehabt haben in meinem Leben. Teilweise schlüpfte ich ständig in andere Rollen, was mir damals, als das noch so ganz Akut war (etwa mit 16-18 Jahren), auch sehr viel Kopfzerbrechen bereitete und was ich mir nicht richtig erklären konnte. Ein Stichwort war damals bei mir „Identifikation“. Ich wusste nicht, in wessen Rolle ich schlüpfen sollte, wenn ich mich meiner Freundin nähern wollte. Ich habe es vor mir selbst auch nicht geduldet, wenn ich ihr gegenüber in die Rolle eines anderen schlüpfte.
Schlussfolgerung.
Was ich ab jetzt tun kann, um die Imitation eines Schattens zu verhindern ist, dass ich mir klar mache, dass ich das Handwerkliche an meinem Bruder schätze und dies auch zum Ausdruck bringe.
Wenn ich mit anderen handwerklich arbeite, dann sollte ich mich daran erinnern, dass ich schon oft solche Arbeiten auch zum Erfolg gebracht habe und das ich keine besondere Anerkennung durch den, der mir hilft, mehr brauche, sondern das nur zählt, ob wir gemeinsam die jeweilige Aufgabe lösen und das es uns dann möglichst auch Spaß macht. Ich brauche meinen Bruder – auch gedanklich – nicht, um viele Handwerkliche Aufgaben zu lösen. Und die, die mir helfen, dürfen ruhig auch ungeschickt sein; was hier vor allem zählt ist doch, dass die Helfer ihr bestes geben.
Ich sitze in einer Höhle – Die Welt sind quasi die Wände dieser Höhle. Wer etwas projeziert, stört sich an seinem eigenen Schatten an der Wand, den er für einen Teil der Welt hält, und bemerkt nicht, dass dieser Schatten von ihm selbst stammt, teil seines Selbst ist.
Was eine Imitation eines Schatten ist.
Dazu möchte ich ein Beispiel aus dem Leben bemühen. Ich schlüpfe in die Rolle meines Bruders bei der Installation einer Heizkörperverkleidung zusammen mit einem Freund. Nun bin ich verärgert, wenn der Freund sich dabei nach meiner Auffassung (bzw. nach der angenommenen Auffassung meines Bruders, in dessen Rolle ich mich ja befinde) ungeschickt anstellt.
Durch das Schlüpfen in die Rolle meines Bruders sehe ich nun nach dem obigen Bild („Was eine Projektion ist“) nun nicht meinen eigenen Schatten an der Wand, sondern den meines Bruders.
Ich halte meinen Bruder für handwerklich geschickt und daher seinen Ärger, wenn ich etwas ungeschicktes mache, erst einmal für berechtigt. Diese Haltung habe ich schon seit früher Kindheit, ist also eine Prägung.
Nun sehe ich den Schatten meines Bruders an der Wand, den ich ja für den meinen halte und was er ja auch ist, wenn man bedenkt, dass ich ja noch in seiner Rolle bin. Ich sehe diesen Schatten und sage mir: Mein (bzw. „sein“) Ärger ist ja berechtigt! Dadurch, dass ich den Schatten meines Bruders sehe, rechtfertige ich also vor dem ungeschickten Freund, der mir bei der Heizkörperinstallation hilft, meinen Ärger.
Doch das ist nicht der einzige Aspekt bei der Imitation eines Schattens.
Dadurch, dass ich in die Rolle meines Bruders schlüpfe, versuche ich auch, mir seine Handwerklichen Fähigkeiten anzueignen . So wie für einen Fußballspielenden Jungen das große Fußball-Idol aus der Nationalmannschaft hilft, das aus dem Jungen wirklich ein Fußballstar wird, ebenso wirkt das Vorbild des Bruders.
Ein weiterer Aspekt ist eine versteckte Botschaft an meinen Bruder, die lautet: „Ich erkenne Deine Fähigkeiten an, ich bin Dir zugeneigt: Du darfst Dich ruhig ärgern.“. Denn dadurch, dass ich ihn imitiere, zeige ich ja, dass er ein Vorbild für mich ist. Die gleiche Botschaft wird dabei auch an alle anderen gesendet: „Seht mal, was für einen tollen Bruder ich habe! Der darf sich ruhig über mich ärgern!“
Das Nachsehen bei dieser speziellen Art der Projektion hat dabei der Freund, von dem ich nichts anderes erwarte als dass, was ich meinem Bruder damals in der Kindheit gegeben habe: Das der Freund nämlich meine Fähigkeiten derart anerkennen soll und er den von mir gegen ihn gerichteten Ärger schlucken soll, wie ich es früher aus Gründen der Anerkennung meines Bruders meinem Bruder gegenüber selbst gemacht habe. Ich rechtfertige meinen Ärger ihm gegenüber mit einer Beziehungssache, die ich eigentlich mit meinem Bruder erlebt habe.
Mit imitierten Schatten muss ich es wohl sehr oft zu tun gehabt haben in meinem Leben. Teilweise schlüpfte ich ständig in andere Rollen, was mir damals, als das noch so ganz Akut war (etwa mit 16-18 Jahren), auch sehr viel Kopfzerbrechen bereitete und was ich mir nicht richtig erklären konnte. Ein Stichwort war damals bei mir „Identifikation“. Ich wusste nicht, in wessen Rolle ich schlüpfen sollte, wenn ich mich meiner Freundin nähern wollte. Ich habe es vor mir selbst auch nicht geduldet, wenn ich ihr gegenüber in die Rolle eines anderen schlüpfte.
Schlussfolgerung.
Was ich ab jetzt tun kann, um die Imitation eines Schattens zu verhindern ist, dass ich mir klar mache, dass ich das Handwerkliche an meinem Bruder schätze und dies auch zum Ausdruck bringe.
Wenn ich mit anderen handwerklich arbeite, dann sollte ich mich daran erinnern, dass ich schon oft solche Arbeiten auch zum Erfolg gebracht habe und das ich keine besondere Anerkennung durch den, der mir hilft, mehr brauche, sondern das nur zählt, ob wir gemeinsam die jeweilige Aufgabe lösen und das es uns dann möglichst auch Spaß macht. Ich brauche meinen Bruder – auch gedanklich – nicht, um viele Handwerkliche Aufgaben zu lösen. Und die, die mir helfen, dürfen ruhig auch ungeschickt sein; was hier vor allem zählt ist doch, dass die Helfer ihr bestes geben.
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Donnerstag, 11. Oktober 2007
Ich bin ein zutiefst narzisstischer Mensch
bander, 16:13h
Als ich etwa 16 oder 17 Jahre alt war, las ich das Buch "Narziss und Goldmund" von Hermann Hesse. In dieser Zeit entwickelte ich stark die Selbstwahrnehmung, dass ich "ein Narziss" bin und das ich eine Neurose hätte.
Ich versuche, mich daran zu erinnern, woran ich in dieser Zeit meinen Narzissmus fest machen kann. Eitelkeit spielte auch eine große Rolle (Bezug: "Jahrmarkt der Eitelkeiten" von Element of Crime). Mit Sicherheit spielte damals die Vorstellung eine Rolle, ich müsse viele Frauen in meinem Leben gehabt haben. Eine einzige wäre mir nie genug gewesen. So entwickelte ich die neurotische Angst, der Frau, die ich damals wirklich liebte, der Liebe zu ihr zu verfalen und nie wieder von ihr loszukommen. Die Angst, sie könne ein Kind von mir bekommen, war so groß, dass es nie dazu gekommen ist, dass wir eben zusammengekommen sind. Ein Kind, das ich nicht gewollt hätte. Diese Vorstellung demütigte mich vor mir selber. Wenn wir ein Kind bekommen hätten, so wäre ich auf immer mit ihr verbunden und ich hätte nicht die Bestätigung, die ich mir doch nicht nur von einer, sondern von vielen Frauen wünschte, bekommen.
Gleichzeitig hatte ich große Angst, nie wirklich mit ihr zusammenzukommen und dann für meinen Lebtag gekränkt zu werden, in dieseFall würde ich ein mittelmäßiges oder schlechtes Leben führen und ein gestörtes Verhältnis zu Frauen haben. So sollte es dann auch kommen, denn in dieser Hinsicht bin ich bis heute ein blindes Huhn.
Die Liebe zu ihr war ein Prüfstein für mich. Wenn unsere Liebe wirklichkeit geworden wäre, so hätte ich quasi "die Ausbildung" bestanden - ich hätte gelernt, Frauen zu verführen und mir die Liebe von so vielen Frauen haben können, wie ich nur wollte. Denn in meiner Kindheit hatte ich ein recht gutes Verhältnis zu gleichaltrigen Mädchen, wusste, mit ihnen umzugehen. Würde ich ihre Liebe nicht erlangen, so hätte ich ein lebenslanges Trauma, denn die erste, die Große Liebe wäre gescheitert und ich wäre ein Leben lang abgeklärt gegenüber meinen eigenen Wünschen nach Liebe und Zärtlichkeit.
Selbst nach Jahren ist mir nicht klar geworden, was wirklich da zwischen uns beiden war. Wir lagen mehrmals beide die Nacht über im gleichen (Doppel-) Bett in ihrem Zimmer in ihrer WG. Es kam nur zu ganz wenigen Berührungen. Alles, was ich tat war, dass ich ihr ein oder zwei mal mit der Hand über den Rücken Strich. Sie sagte dazu, ich bräuchte wohl eine Landkarte. Sie sagte, ich solle nicht bei ihr Übernachten, weil sie sonst wieder kein Auge zu bekäme. Sie sagte, sie würde mich nicht von der Bettkante Schuppsen. Sie sagte, wenn wir uns nicht mehr sehen, schafft sie sich einen Hund (der ähnlich treu wäre wie ich) an.
Das alles hat mich nach Jahren zu der Auffassung gebracht, dass da schon "einiges gegangen" wäre, wenn ich nur aktiver hätte sein können.
In diesem Punkt hat nicht sie - sondern ICH MICH unendlich gekränkt. Wo ich das jetzt erfasse, kann ich mich wieder mit mir versöhnen - nicht mit ihr, denn von ihr konnte ich mich ja nie wirklich gekränkt fühlen. Sie blieb als menschliches Idealbild erhalten. Ich wusste bis eben gar nicht, das ich mich selbst so gekränkt habe. Diese Kränkung war sogar so stark damals, dass ich über die Jahre danach all das verdrängt hatte, was "sie sagte" (s.o.). In dieser Zeit war ich der Auffassung: "Ich war unsterblich in sie verliebt, doch sie wollte mich nicht". Ich konnte offensichtlich nicht ertragen, dass ICH es war, der nicht anders konnte, als nicht stark genug wollen konnte. (Dieser Satz ist kein Grammatikfehler.)
Es war für mich eine unglückliche Liebe.
Von dieser tiefsten Kränkung musste ich mich befreien, ich musste nach oben streben, gierte nach Anerkenneng. So fing ich an, die Musik zu machen, von der in meinen anderen Beiträgen überall die Rede ist. Dieses stärkste Gefühl gekränkter Liebe musste durch unendlich viel Anerkennung wettgemacht werden.
Laut Gerhard Dammann, einem schweizer Psychologen ist die Grenze "fließend vom gestörten zum durchaus produktiven und erfolgreichen Narzissten." Bei Narzissten fände man immer wieder "eine visionäre Kraft". (Zitate: Spiegel 38/2007).
Nun wird das Ganze aber sehr doppelbödig. Denn ich bin ein Narziss so oder so: Entweder, mein Narzissmus treibt mich dazu, Erinnerungen ohne Ende zu produzieren, die mich im Rampenlicht der Öffentlichkeit stehen lassen. Oder mein Narzissmus hat mich damals zu dieser unendlichen Tat bewogen.
Nun ergibt sich eine ganz neue Seltsamkeit für mich. Aus irgendeinem Grunde setzte ich damals Manuela (so hieß meine Angebetete) mit meinem Vater gleich - als würde zwischen ihnen irgend eine magische Verbindung bestehen. Die beiden haben sich dabei meines Wissens nach nie im Leben gesehen. Es war so eine Fixe Idee: Vater = Manuela.
Dies hat zwei Aspekte. Der Narzisstische Mensch hat in seinem Leben "einen Mangel an verfügbarer väterlicher Autorität" erlebt. Dies "kann einen unstillbaren Hunger nach Wertschätzung wecken".(Quelle: s.o.) Mein Vater hat die Elterliche Wohnung verlassen, als ich etwa 13 Jahre alt war und seine Autorität war dann fürmich dadurch ´nicht mehr verfügbar´. In der Liebe zu Manuela holte ich mir ihre verstärkte Aufmerksamkeit (hier gleich zu verstehen wie Wertschätzung) durch Verzicht auf Körperlichkeit.
Darin lassen sich auch meine damaligen SM-Fantasien, vor allem die masochistischen (die wahrscheinlich nicht ausgeprägter waren als bei vielen anderen Menschen, über deren Vorhandensein ich damals aber extrem litt), erklären. Ich wollte mir von Manuela die Autorität (hier gleich Qual oder Gewalt) hohlen, die vom Vater nicht kam.
Den Augenscheinlichsten Zusammenhang - den ich noch nicht psychologisch einordnen kann - zwischen Vater und Manuela war der, dass ich bei beiden eine unerfüllte Liebe Produziert habe:
1. Bei Manuela dadurch, dass ich keine Körperlichkeit hergestellt habe und
2. Bei Vater dadurch, dass er meinen Namen beim Veröffentlichen heraushielt und ich vor der Welt unerkannt, ungeschätzt blieb.
Für meinen Narzissmus bedeutet das zweierlei:
1. Ich weiß, dass meine Arbeit von sehr, sehr vielen Fans geschätzt wird - und auch von den Bands. Dies Stillt meinen Hunger nach Wertschätzung. (Ich sollte nie wieder Kunst machen, um wertgeschätzt zu werden - denn das wäre eine Mißachtung der Freude über den Erfolg - vergl. obige Quelle).
2. Kein anderer in meinem Leben (außer die Familie) weiß davon. Von ihnen brauche ich nun keine übersteigerte Wertschätzung mehr, denn ich weiß ja, dass ich diese von den Fans und Bands habe.
Quasi hat der Wunsch, den ich meinem Vater gegenüber bei Androhung meines Selbstmordes äußerte, dass er und die Familie mir gegenüber nie verlautbaren dürften, diese ganze Musik sei von mir komponiert, einen genialen Selbstheilungseffekt gehabt: Ich habe die Anerkennung der Fans und kann der restlichen Welt gegenüber ohne ein gesteigertes Bedürfnis nach Wertschätzung gegenübertreten.
So habe ich mich auf geniale Weise von meinem Narzissmus befreien können. Ich denke: das war keinesfalls genial geplant so, sondern ich habe intuitiv gemerkt, dass meine Familie zu der Musik schweigen müsse, damit es mir besser ginge. Möglicherweise können Selbstmorddrohungen sich also günstig auswirken, wenn mit ihnen ein konkreter Wunsch verbunden ist, was stattdessen in Zukunft sein soll.
Doch derzeit kann ich mich nicht von dem Gedanken verabschieden, wieder Musik zu machen. Denn ich wünsche mir trotz allem unendlich die Anerkennung für die Musik von meinen Freunden. Ich verzichte derzeit bloß notgedrungen darauf, weil die Erfahrung zeigt, dass sie sowieso mir kein Wort glauben. Und ein Weg wäre, dass ich wieder Musik mache. Dann würden sie es ja schließlich sehen. Meine Mutter sagte mir in dem Zusammenhang auch mal: "Deine Freunde kennen Dich eben nicht so." (...als Musikschaffenden).
Doch wieder Musik machen zu wollen bedeutet, dass ich noch mehr Erfolg haben will (nun eigentlich gerade vor den Freunden).
Der pragmatischste Weg ist der, den Tina mir schon vor Monaten vorgeschlagen hat: Von den Freunden Anerkennung durch "normale Sachen" bekommen.
Ich versuche, mich daran zu erinnern, woran ich in dieser Zeit meinen Narzissmus fest machen kann. Eitelkeit spielte auch eine große Rolle (Bezug: "Jahrmarkt der Eitelkeiten" von Element of Crime). Mit Sicherheit spielte damals die Vorstellung eine Rolle, ich müsse viele Frauen in meinem Leben gehabt haben. Eine einzige wäre mir nie genug gewesen. So entwickelte ich die neurotische Angst, der Frau, die ich damals wirklich liebte, der Liebe zu ihr zu verfalen und nie wieder von ihr loszukommen. Die Angst, sie könne ein Kind von mir bekommen, war so groß, dass es nie dazu gekommen ist, dass wir eben zusammengekommen sind. Ein Kind, das ich nicht gewollt hätte. Diese Vorstellung demütigte mich vor mir selber. Wenn wir ein Kind bekommen hätten, so wäre ich auf immer mit ihr verbunden und ich hätte nicht die Bestätigung, die ich mir doch nicht nur von einer, sondern von vielen Frauen wünschte, bekommen.
Gleichzeitig hatte ich große Angst, nie wirklich mit ihr zusammenzukommen und dann für meinen Lebtag gekränkt zu werden, in dieseFall würde ich ein mittelmäßiges oder schlechtes Leben führen und ein gestörtes Verhältnis zu Frauen haben. So sollte es dann auch kommen, denn in dieser Hinsicht bin ich bis heute ein blindes Huhn.
Die Liebe zu ihr war ein Prüfstein für mich. Wenn unsere Liebe wirklichkeit geworden wäre, so hätte ich quasi "die Ausbildung" bestanden - ich hätte gelernt, Frauen zu verführen und mir die Liebe von so vielen Frauen haben können, wie ich nur wollte. Denn in meiner Kindheit hatte ich ein recht gutes Verhältnis zu gleichaltrigen Mädchen, wusste, mit ihnen umzugehen. Würde ich ihre Liebe nicht erlangen, so hätte ich ein lebenslanges Trauma, denn die erste, die Große Liebe wäre gescheitert und ich wäre ein Leben lang abgeklärt gegenüber meinen eigenen Wünschen nach Liebe und Zärtlichkeit.
Selbst nach Jahren ist mir nicht klar geworden, was wirklich da zwischen uns beiden war. Wir lagen mehrmals beide die Nacht über im gleichen (Doppel-) Bett in ihrem Zimmer in ihrer WG. Es kam nur zu ganz wenigen Berührungen. Alles, was ich tat war, dass ich ihr ein oder zwei mal mit der Hand über den Rücken Strich. Sie sagte dazu, ich bräuchte wohl eine Landkarte. Sie sagte, ich solle nicht bei ihr Übernachten, weil sie sonst wieder kein Auge zu bekäme. Sie sagte, sie würde mich nicht von der Bettkante Schuppsen. Sie sagte, wenn wir uns nicht mehr sehen, schafft sie sich einen Hund (der ähnlich treu wäre wie ich) an.
Das alles hat mich nach Jahren zu der Auffassung gebracht, dass da schon "einiges gegangen" wäre, wenn ich nur aktiver hätte sein können.
In diesem Punkt hat nicht sie - sondern ICH MICH unendlich gekränkt. Wo ich das jetzt erfasse, kann ich mich wieder mit mir versöhnen - nicht mit ihr, denn von ihr konnte ich mich ja nie wirklich gekränkt fühlen. Sie blieb als menschliches Idealbild erhalten. Ich wusste bis eben gar nicht, das ich mich selbst so gekränkt habe. Diese Kränkung war sogar so stark damals, dass ich über die Jahre danach all das verdrängt hatte, was "sie sagte" (s.o.). In dieser Zeit war ich der Auffassung: "Ich war unsterblich in sie verliebt, doch sie wollte mich nicht". Ich konnte offensichtlich nicht ertragen, dass ICH es war, der nicht anders konnte, als nicht stark genug wollen konnte. (Dieser Satz ist kein Grammatikfehler.)
Es war für mich eine unglückliche Liebe.
Von dieser tiefsten Kränkung musste ich mich befreien, ich musste nach oben streben, gierte nach Anerkenneng. So fing ich an, die Musik zu machen, von der in meinen anderen Beiträgen überall die Rede ist. Dieses stärkste Gefühl gekränkter Liebe musste durch unendlich viel Anerkennung wettgemacht werden.
Laut Gerhard Dammann, einem schweizer Psychologen ist die Grenze "fließend vom gestörten zum durchaus produktiven und erfolgreichen Narzissten." Bei Narzissten fände man immer wieder "eine visionäre Kraft". (Zitate: Spiegel 38/2007).
Nun wird das Ganze aber sehr doppelbödig. Denn ich bin ein Narziss so oder so: Entweder, mein Narzissmus treibt mich dazu, Erinnerungen ohne Ende zu produzieren, die mich im Rampenlicht der Öffentlichkeit stehen lassen. Oder mein Narzissmus hat mich damals zu dieser unendlichen Tat bewogen.
Nun ergibt sich eine ganz neue Seltsamkeit für mich. Aus irgendeinem Grunde setzte ich damals Manuela (so hieß meine Angebetete) mit meinem Vater gleich - als würde zwischen ihnen irgend eine magische Verbindung bestehen. Die beiden haben sich dabei meines Wissens nach nie im Leben gesehen. Es war so eine Fixe Idee: Vater = Manuela.
Dies hat zwei Aspekte. Der Narzisstische Mensch hat in seinem Leben "einen Mangel an verfügbarer väterlicher Autorität" erlebt. Dies "kann einen unstillbaren Hunger nach Wertschätzung wecken".(Quelle: s.o.) Mein Vater hat die Elterliche Wohnung verlassen, als ich etwa 13 Jahre alt war und seine Autorität war dann fürmich dadurch ´nicht mehr verfügbar´. In der Liebe zu Manuela holte ich mir ihre verstärkte Aufmerksamkeit (hier gleich zu verstehen wie Wertschätzung) durch Verzicht auf Körperlichkeit.
Darin lassen sich auch meine damaligen SM-Fantasien, vor allem die masochistischen (die wahrscheinlich nicht ausgeprägter waren als bei vielen anderen Menschen, über deren Vorhandensein ich damals aber extrem litt), erklären. Ich wollte mir von Manuela die Autorität (hier gleich Qual oder Gewalt) hohlen, die vom Vater nicht kam.
Den Augenscheinlichsten Zusammenhang - den ich noch nicht psychologisch einordnen kann - zwischen Vater und Manuela war der, dass ich bei beiden eine unerfüllte Liebe Produziert habe:
1. Bei Manuela dadurch, dass ich keine Körperlichkeit hergestellt habe und
2. Bei Vater dadurch, dass er meinen Namen beim Veröffentlichen heraushielt und ich vor der Welt unerkannt, ungeschätzt blieb.
Für meinen Narzissmus bedeutet das zweierlei:
1. Ich weiß, dass meine Arbeit von sehr, sehr vielen Fans geschätzt wird - und auch von den Bands. Dies Stillt meinen Hunger nach Wertschätzung. (Ich sollte nie wieder Kunst machen, um wertgeschätzt zu werden - denn das wäre eine Mißachtung der Freude über den Erfolg - vergl. obige Quelle).
2. Kein anderer in meinem Leben (außer die Familie) weiß davon. Von ihnen brauche ich nun keine übersteigerte Wertschätzung mehr, denn ich weiß ja, dass ich diese von den Fans und Bands habe.
Quasi hat der Wunsch, den ich meinem Vater gegenüber bei Androhung meines Selbstmordes äußerte, dass er und die Familie mir gegenüber nie verlautbaren dürften, diese ganze Musik sei von mir komponiert, einen genialen Selbstheilungseffekt gehabt: Ich habe die Anerkennung der Fans und kann der restlichen Welt gegenüber ohne ein gesteigertes Bedürfnis nach Wertschätzung gegenübertreten.
So habe ich mich auf geniale Weise von meinem Narzissmus befreien können. Ich denke: das war keinesfalls genial geplant so, sondern ich habe intuitiv gemerkt, dass meine Familie zu der Musik schweigen müsse, damit es mir besser ginge. Möglicherweise können Selbstmorddrohungen sich also günstig auswirken, wenn mit ihnen ein konkreter Wunsch verbunden ist, was stattdessen in Zukunft sein soll.
Doch derzeit kann ich mich nicht von dem Gedanken verabschieden, wieder Musik zu machen. Denn ich wünsche mir trotz allem unendlich die Anerkennung für die Musik von meinen Freunden. Ich verzichte derzeit bloß notgedrungen darauf, weil die Erfahrung zeigt, dass sie sowieso mir kein Wort glauben. Und ein Weg wäre, dass ich wieder Musik mache. Dann würden sie es ja schließlich sehen. Meine Mutter sagte mir in dem Zusammenhang auch mal: "Deine Freunde kennen Dich eben nicht so." (...als Musikschaffenden).
Doch wieder Musik machen zu wollen bedeutet, dass ich noch mehr Erfolg haben will (nun eigentlich gerade vor den Freunden).
Der pragmatischste Weg ist der, den Tina mir schon vor Monaten vorgeschlagen hat: Von den Freunden Anerkennung durch "normale Sachen" bekommen.
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Donnerstag, 12. Juli 2007
Reflektionen oder wie mit dem Zwiespalt leben?
bander, 20:18h
Ich habe Erinnerungen, die ich in bestimmten Zusammenhängen mal "falsche Erinnerungen", mal aber auch einfach nur "Erinnerungen" nenne. Richtig ist, dass sich alle meine Erinnerungen in "Erinnerungen" und "falsche Erinnerungen" einteilen.
Alles in allem muss ich sagen, dass ich mich im Gesamtzusammenhang "Erinnerungen" und "Interpretation innerer Wahrheiten" sehr leichtgläubig verhalte.
Das heißt, dass ich sehr leicht glaube, etwas sei in meiner Vergangenheit passiert, ich möchte sogar sagen, dass ich sehr anfällig dafür bin Dinge zu glauben, die für andere als unglaubwürdig bezeichnen und die letztendlich auch nicht einmal stimmen müssen.
Ich möchte genau beschreiben, was für ein Vorgang in mir abläuft, wenn ich etwas aus meiner Erinnerung zu einer falschen Erinnerung mache und umgekehrt, wie eine falsche Erinnerung wieder zurecht gerückt wird.
Eine Erinnerung kann für wahr gehalten zu werden. In diesem Fall kommen dann weitere Erinnerungen hinzu, aus denen sich die Annahme der Richtigkeit der ursprünglichen Erinnerung und folgender Erinnerungen speist oder sie widersprechen der ursprünglichen Erinnerung und die ursprüngliche Erinnerung wird zu einer falschen Erinnerung.
Was auch noch aus einer Erinnerung eine falsche Erinnerung machen kann, sind nicht wiederum neue Erinnerungen, sondern der Verstand. Der Verstand ist bei mir lange Zeit und vielleicht immer noch der Hauptakteur, wenn es darum geht aus einer Erinnerung eine falsche Erinnerung zu machen.
Mein Verstand sagt z.B.: "Das ist doch viel zu unwahrscheinlich", "So etwas können nur ausgewählte, begabte Leute, zu denen Du ja gar nicht gehören kannst. oder einfach nur:"Das ist total unglaubwürdig". Wichtig auch noch die richtige Aussage: "Du bist zu leichtgläubig, was Deine Verganenheit anbelangt."
Wem soll ich trauen: Meinem Verstand oder meiner Erinnerung? Wem trauen andere Leute? Wenn es darum geht, dass verschiedene Leute ein und die selbe Tatsache unterschiedlich in Erinnerung haben, so trauen doch wohl die meisten Menschen ihrer Erinnerung!
Ganz am Anfang steht die Erinnerung, die mir gerade bewusst wird.
Alles in allem muss ich sagen, dass ich mich im Gesamtzusammenhang "Erinnerungen" und "Interpretation innerer Wahrheiten" sehr leichtgläubig verhalte.
Das heißt, dass ich sehr leicht glaube, etwas sei in meiner Vergangenheit passiert, ich möchte sogar sagen, dass ich sehr anfällig dafür bin Dinge zu glauben, die für andere als unglaubwürdig bezeichnen und die letztendlich auch nicht einmal stimmen müssen.
Ich möchte genau beschreiben, was für ein Vorgang in mir abläuft, wenn ich etwas aus meiner Erinnerung zu einer falschen Erinnerung mache und umgekehrt, wie eine falsche Erinnerung wieder zurecht gerückt wird.
Eine Erinnerung kann für wahr gehalten zu werden. In diesem Fall kommen dann weitere Erinnerungen hinzu, aus denen sich die Annahme der Richtigkeit der ursprünglichen Erinnerung und folgender Erinnerungen speist oder sie widersprechen der ursprünglichen Erinnerung und die ursprüngliche Erinnerung wird zu einer falschen Erinnerung.
Was auch noch aus einer Erinnerung eine falsche Erinnerung machen kann, sind nicht wiederum neue Erinnerungen, sondern der Verstand. Der Verstand ist bei mir lange Zeit und vielleicht immer noch der Hauptakteur, wenn es darum geht aus einer Erinnerung eine falsche Erinnerung zu machen.
Mein Verstand sagt z.B.: "Das ist doch viel zu unwahrscheinlich", "So etwas können nur ausgewählte, begabte Leute, zu denen Du ja gar nicht gehören kannst. oder einfach nur:"Das ist total unglaubwürdig". Wichtig auch noch die richtige Aussage: "Du bist zu leichtgläubig, was Deine Verganenheit anbelangt."
Wem soll ich trauen: Meinem Verstand oder meiner Erinnerung? Wem trauen andere Leute? Wenn es darum geht, dass verschiedene Leute ein und die selbe Tatsache unterschiedlich in Erinnerung haben, so trauen doch wohl die meisten Menschen ihrer Erinnerung!
Ganz am Anfang steht die Erinnerung, die mir gerade bewusst wird.
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