... newer stories
Sonntag, 3. Juni 2007
Der Plan: "Geri Reig" I
bander, 03:11h
Liebe Leser:
Seit etwa einer Woche habe ich wieder Erinnerungen an meine Grundschulzeit, die ich seit Jahren (Jahrzehnten) verbuddelt hatte.
Es handelt sich darum, dass ich sämtliche Texte von "Der Plan" sowie zumindest zwei Platten von "Andreas Dorau" gemacht habe, darunter die Platte "70 Minuten Musik unbekannter Herkunft". Jetzt ist zumindest die Herkunft geklärt... Außerdem kann ich mich an das (quasi) making of von "Junger Mann" erinnern, ein recht erfolgreiches Lied zur Zeit der Neuen Deutschen Welle in den 80er Jahren. Ich war damals etwa 9 Jahre alt.
Anfang des Textes von Andreas Dorau: "Junger Mann"
Frau: "Es sagte mir ein junger Mann:"
Andreas Dorau: "Ich liebe Dich so heftig."
Frau: "Junger Mann, was ist an Dir schon dran?"
AD: "Ich bin sehr kräftig!"
Frau: "Junger Mann, darauf kommt´s gar nicht an. Du bist es nicht!"
Dieser Text entstand in Zusammenarbeit mit meiner Großmutter. Ich stand mit meiner Großmutter an ihrer Kommode, auf der das Tonbandgerät meines Vaters stand. Meine Großmutter begann mit der Frauenstimme. Sie sagte, wir sollten mal ein Duett versuchen. Meine Großmutter war früher Pianistin gewesen und hat viel für´s Radio gespielt. Mein Großvater war übrigens Maler und Grafiker.
Jedenfalls ist an dem Text nichts Verschlüsseltes. Er ist einfach so gemeint, wie er da steht. Das einzig Interessante daran ist, dass er von mir als etwa 8jährigem mit meiner Großmutter gemacht und zwar gleich ins reine gesungen wurde.
Vor etwa einer Woche hob sich ein Vorhang, der meine Erinnerungen vernebelt hat. Ich wusste etwa zwanzig Jahre lang nicht mehr, dass ich die Songs von „Der Plan“ gemacht hatte. Doch nun ist alles wieder da. In meiner Familie wurde darüber kein Wort verloren, denn schon als Grundschüler hatte ich der ganzen Familie verboten, darüber in meiner Gegenwart zu sprechen.
Das Verbot gründete sich meiner Erinnerung nach darin, dass ich mich immer missinterpretiert gefühlt habe, wenn es um meine Texte ging. Wenn dann doch mal das eine oder andere Wort fiel, reagierte ich heftig dagegen. Meine Eltern meinten zu mir damals, ich sei wie eine Mimose.
Wie war das, als sich der Vorhang, der meine Erinnerungen vernebelte, langsam hob? Ich habe seit einigen Wochen immer wieder die Platte von „Der Plan: Geri Reig“ gehört. Schon vorher war mir, als könnte dies von mir sein, doch ich sagte mir, dass das nicht sein könne, es müssten falsche Erinnerungen (Paramnesie) sein. Doch die Details meiner Erinnerung haben alle so zusammengepasst, dass ich es nun endlich glauben konnte.
Ich hoffe, die Zahl der Leser dieses Blogs wird ansteigen, wenn der Film, der hier unter dem Thema „Filmplot für einen neuen Hollywoodfilm“ beschrieben wird, in die Kinos kommt.
Na, jedenfalls kann ich ja erst einmal fortfahren mit den Kommentaren zu den Texten von „Der Plan“, anlässlich des jetzt gehobenen Schleiers.
Doch vorher möchte ich eine weitere Umfrage starten:
Ich habe es schon mal erlebt, dass ich mich nach Jahren oder Jahrzehnten an Details aus meinem Leben erinnern konnte, die mein bisheriges Leben in einem ganz anderen Licht erschienen ließen.
Und nun weiter mit den Deutungen:
Der Plan: „Geri Reig und Normalette Surprise“
„Adrenalin lässt das Blut kochen“:
Leider kann ich mich nicht mehr erinnern, was der Text zu bedeuten hat. Trotzdem ist es einer meiner Favoriten bei den Plan-Songs. Auszüge: „Steine, aufeinandergemauert, der Mount Everest, von Bergen verdeckt.“, „... in Düsenjägerformation...“, „Die Hände der Chirugen zittern.“
„Geri Reig“
Auch über die Bedeutung dieses Liedes ist mir nichts mehr bekannt. Textauszug: „Reggae, Reggae...“. Interessant ist, dass zehn Jahre später Reagge meine Lieblingsmusikrichtung war (UB40, Black Uhuru).
„Persisches Cowboygolf“
Hat keinen Text. Doch der Titel des Liedes ist aktuell wie nie. Möglicherweise war es eine Anspielung auf die politische Situation.
„Gefährliche Clowns“
„Gefährliche Clowns stehn am Straßenrand. Sie haben ein paar Witze für Kurt-Martin in der Hand. Achtung, Kurt-Martin, die Macht greift ganz sacht hin. Kurt-Martin und der Clown stehn am Straßenrand. Kurt-Martin gibt dem Clown drei Mark siebzig in die Hand. Achtung, Kurt-Martin, die Macht greift ganz sacht hin. Der Clown gibt Kurt-Martin eine Ware in die Hand. Kurt-Martin hat die Wahrheit jetzt in seiner Hand. Achtung Kurt-Martin, die Macht greift ganz sacht hin. Kurt-Martins Hand fällt vom Arm in den Sand. Der Clown hat nun Kurt-Martin ganz in seiner Hand.“
Das Lied beschreibt einfach nur jemanden, der an einer Straßenecke Drogen kauft. Es ist so zu sagen eine Art Drogenprävention.
„Kleine Grabesstille“
Hat keinen Text. Der Titel ist vielleicht eine Weiterführung von „Gefährliche Clowns“.
„Der Weltaufstand“
„Wir brauchen keinen Anlass mehr für den Weltaufstand.“
Möglicherweise eine Umschreibung der politischen Situation zur Zeit des Kalten Krieges.
„Hans und Gabi“
„Hans liebt Gabi sehr. Sie wollen heiraten am besten gleich. Gabi liebt Hans sehr. Sie wollen heiraten und zwar sofort. Gabi kriegt von Hans ein Kind. Es ist ein Mädchen und wird wunderschön. Gabi kriegt noch ein Kind. Es ist ein Junge und wird furchtbar schlau. Hans arbeitet von früh bis spät, Gabi bemuttert die Kinder zu Haus. Abends fällt Hans erschöpft ins Bett. Nun ist die Gabi zum ihm wirklich nett. So ´ner Familie der geht’s wirklich gut. Man tut was man kann, man kann was man tut. So ´ne Familie die macht wirklich Spaß. Doch: Achtung! Vorsicht! Es ändert sich was. Hans liebt Gabi sehr, doch er muss erst mal zur Bundeswehr. Gabi liebt inzwischen Kurt-Martin. Hans hat nun wirklich die schlechteren Karten. Aus Wut über seinen Verlust wird Hans Generalfeldmarschall und als er im nächsten Krieg mit seinen Truppen ins Nachbarland einmarschiert denkt er sich lauter gemeine Vernichtungsaktionen gegen den Feind aus. Ach Gabi, Gabi, warum hast du mich verlassen!“
Dieser Text ist schon etwas komplexer als „Der Weltaufstand“ und trotzdem sozial-politisch. Zunächst geht es um eine Liebe, das Gründen einer Familie, ganz klischeehaft. Der Junge wird schlau und das Mädchen schön (siehe auch Deutung des Liedes „Sie hat mich verlassen“, wo ebenfalls klischeehaft über die Partnerwahl von Männern und Frauen berichtet wird). Auch das Familienleben wird klischeehaft dargestellt. Schön finde ich die Umschreibung der sexulellen Beziehung zwischen Hans und Gabi (Hans ist schon erschöpft und Gabi „ist zu ihm wirklich nett“).
Nun kommt der Staat, der Krieg, die Bundeswehr und das gemeinsame Leben wird zerstört. Diese Zerstörung wird zum Selbstläufer, weil Hans dadurch offensichtlich Kriegsverbrechen begeht oder zumindest den Feind mit großer Gewalt zu vernichten versucht. Dies kann aus meiner Sicht auch als Anlehnung an die Verbrechen des Nationalsozialismus gedeutet werden. Zum Schluss verzweifelt Hans und denkt noch einmal an den Ursprung des Unglücks – vielleicht als eine Art Vergangenheitsbewältigung oder schlicht als Anklage gegen seine (die?) Frau(en). Möglicherweise wollte ich auf die Sichtweise aufmerksam machen, dass nicht nur die Männer immer die Kriege geführt haben, sondern dass das gesamtgesellschaftliche Verhalten, also auch dass der Frauen, kritische Ausmaße erreichen kann.
„Commerce exterieur mondial sentimental“ (Übersetzung aus dem Französischen : „Sentimentaler weltweiter Außenhandel“)
Wieder ein instrumentales Stück.
„Was ich von mir esse“
„Was ich von mir esse, wenn ich Hunger hab. Was ich von mir trinke, wenn ich Durst hab. Was ich von mir denke, wenn ich Zeit hab. Das wächst im nächsten Augenblick nach. Was ich von mir denke, was ich von mir esse, was ich von mir trinke... Das wächst wieder nach. Das wächst garantiert wieder, wieder nach.“
Auch von diesem Lied weiß ich nicht mehr, wie es gemeint war – oder ob damit überhaupt etwas gemeint war. Künstlerische Freiheit eben.
„San Jose Car Muzak“
Instrumental.
“Erste Begegnung mit dem Tod”
Instrumental.
So, hier mache ich für heute einen Punkt. Ich hoffe, hier und da Aufklärungsarbeit geleistet zu haben.
Seit etwa einer Woche habe ich wieder Erinnerungen an meine Grundschulzeit, die ich seit Jahren (Jahrzehnten) verbuddelt hatte.
Es handelt sich darum, dass ich sämtliche Texte von "Der Plan" sowie zumindest zwei Platten von "Andreas Dorau" gemacht habe, darunter die Platte "70 Minuten Musik unbekannter Herkunft". Jetzt ist zumindest die Herkunft geklärt... Außerdem kann ich mich an das (quasi) making of von "Junger Mann" erinnern, ein recht erfolgreiches Lied zur Zeit der Neuen Deutschen Welle in den 80er Jahren. Ich war damals etwa 9 Jahre alt.
Anfang des Textes von Andreas Dorau: "Junger Mann"
Frau: "Es sagte mir ein junger Mann:"
Andreas Dorau: "Ich liebe Dich so heftig."
Frau: "Junger Mann, was ist an Dir schon dran?"
AD: "Ich bin sehr kräftig!"
Frau: "Junger Mann, darauf kommt´s gar nicht an. Du bist es nicht!"
Dieser Text entstand in Zusammenarbeit mit meiner Großmutter. Ich stand mit meiner Großmutter an ihrer Kommode, auf der das Tonbandgerät meines Vaters stand. Meine Großmutter begann mit der Frauenstimme. Sie sagte, wir sollten mal ein Duett versuchen. Meine Großmutter war früher Pianistin gewesen und hat viel für´s Radio gespielt. Mein Großvater war übrigens Maler und Grafiker.
Jedenfalls ist an dem Text nichts Verschlüsseltes. Er ist einfach so gemeint, wie er da steht. Das einzig Interessante daran ist, dass er von mir als etwa 8jährigem mit meiner Großmutter gemacht und zwar gleich ins reine gesungen wurde.
Vor etwa einer Woche hob sich ein Vorhang, der meine Erinnerungen vernebelt hat. Ich wusste etwa zwanzig Jahre lang nicht mehr, dass ich die Songs von „Der Plan“ gemacht hatte. Doch nun ist alles wieder da. In meiner Familie wurde darüber kein Wort verloren, denn schon als Grundschüler hatte ich der ganzen Familie verboten, darüber in meiner Gegenwart zu sprechen.
Das Verbot gründete sich meiner Erinnerung nach darin, dass ich mich immer missinterpretiert gefühlt habe, wenn es um meine Texte ging. Wenn dann doch mal das eine oder andere Wort fiel, reagierte ich heftig dagegen. Meine Eltern meinten zu mir damals, ich sei wie eine Mimose.
Wie war das, als sich der Vorhang, der meine Erinnerungen vernebelte, langsam hob? Ich habe seit einigen Wochen immer wieder die Platte von „Der Plan: Geri Reig“ gehört. Schon vorher war mir, als könnte dies von mir sein, doch ich sagte mir, dass das nicht sein könne, es müssten falsche Erinnerungen (Paramnesie) sein. Doch die Details meiner Erinnerung haben alle so zusammengepasst, dass ich es nun endlich glauben konnte.
Ich hoffe, die Zahl der Leser dieses Blogs wird ansteigen, wenn der Film, der hier unter dem Thema „Filmplot für einen neuen Hollywoodfilm“ beschrieben wird, in die Kinos kommt.
Na, jedenfalls kann ich ja erst einmal fortfahren mit den Kommentaren zu den Texten von „Der Plan“, anlässlich des jetzt gehobenen Schleiers.
Doch vorher möchte ich eine weitere Umfrage starten:
Ich habe es schon mal erlebt, dass ich mich nach Jahren oder Jahrzehnten an Details aus meinem Leben erinnern konnte, die mein bisheriges Leben in einem ganz anderen Licht erschienen ließen.
Und nun weiter mit den Deutungen:
Der Plan: „Geri Reig und Normalette Surprise“
„Adrenalin lässt das Blut kochen“:
Leider kann ich mich nicht mehr erinnern, was der Text zu bedeuten hat. Trotzdem ist es einer meiner Favoriten bei den Plan-Songs. Auszüge: „Steine, aufeinandergemauert, der Mount Everest, von Bergen verdeckt.“, „... in Düsenjägerformation...“, „Die Hände der Chirugen zittern.“
„Geri Reig“
Auch über die Bedeutung dieses Liedes ist mir nichts mehr bekannt. Textauszug: „Reggae, Reggae...“. Interessant ist, dass zehn Jahre später Reagge meine Lieblingsmusikrichtung war (UB40, Black Uhuru).
„Persisches Cowboygolf“
Hat keinen Text. Doch der Titel des Liedes ist aktuell wie nie. Möglicherweise war es eine Anspielung auf die politische Situation.
„Gefährliche Clowns“
„Gefährliche Clowns stehn am Straßenrand. Sie haben ein paar Witze für Kurt-Martin in der Hand. Achtung, Kurt-Martin, die Macht greift ganz sacht hin. Kurt-Martin und der Clown stehn am Straßenrand. Kurt-Martin gibt dem Clown drei Mark siebzig in die Hand. Achtung, Kurt-Martin, die Macht greift ganz sacht hin. Der Clown gibt Kurt-Martin eine Ware in die Hand. Kurt-Martin hat die Wahrheit jetzt in seiner Hand. Achtung Kurt-Martin, die Macht greift ganz sacht hin. Kurt-Martins Hand fällt vom Arm in den Sand. Der Clown hat nun Kurt-Martin ganz in seiner Hand.“
Das Lied beschreibt einfach nur jemanden, der an einer Straßenecke Drogen kauft. Es ist so zu sagen eine Art Drogenprävention.
„Kleine Grabesstille“
Hat keinen Text. Der Titel ist vielleicht eine Weiterführung von „Gefährliche Clowns“.
„Der Weltaufstand“
„Wir brauchen keinen Anlass mehr für den Weltaufstand.“
Möglicherweise eine Umschreibung der politischen Situation zur Zeit des Kalten Krieges.
„Hans und Gabi“
„Hans liebt Gabi sehr. Sie wollen heiraten am besten gleich. Gabi liebt Hans sehr. Sie wollen heiraten und zwar sofort. Gabi kriegt von Hans ein Kind. Es ist ein Mädchen und wird wunderschön. Gabi kriegt noch ein Kind. Es ist ein Junge und wird furchtbar schlau. Hans arbeitet von früh bis spät, Gabi bemuttert die Kinder zu Haus. Abends fällt Hans erschöpft ins Bett. Nun ist die Gabi zum ihm wirklich nett. So ´ner Familie der geht’s wirklich gut. Man tut was man kann, man kann was man tut. So ´ne Familie die macht wirklich Spaß. Doch: Achtung! Vorsicht! Es ändert sich was. Hans liebt Gabi sehr, doch er muss erst mal zur Bundeswehr. Gabi liebt inzwischen Kurt-Martin. Hans hat nun wirklich die schlechteren Karten. Aus Wut über seinen Verlust wird Hans Generalfeldmarschall und als er im nächsten Krieg mit seinen Truppen ins Nachbarland einmarschiert denkt er sich lauter gemeine Vernichtungsaktionen gegen den Feind aus. Ach Gabi, Gabi, warum hast du mich verlassen!“
Dieser Text ist schon etwas komplexer als „Der Weltaufstand“ und trotzdem sozial-politisch. Zunächst geht es um eine Liebe, das Gründen einer Familie, ganz klischeehaft. Der Junge wird schlau und das Mädchen schön (siehe auch Deutung des Liedes „Sie hat mich verlassen“, wo ebenfalls klischeehaft über die Partnerwahl von Männern und Frauen berichtet wird). Auch das Familienleben wird klischeehaft dargestellt. Schön finde ich die Umschreibung der sexulellen Beziehung zwischen Hans und Gabi (Hans ist schon erschöpft und Gabi „ist zu ihm wirklich nett“).
Nun kommt der Staat, der Krieg, die Bundeswehr und das gemeinsame Leben wird zerstört. Diese Zerstörung wird zum Selbstläufer, weil Hans dadurch offensichtlich Kriegsverbrechen begeht oder zumindest den Feind mit großer Gewalt zu vernichten versucht. Dies kann aus meiner Sicht auch als Anlehnung an die Verbrechen des Nationalsozialismus gedeutet werden. Zum Schluss verzweifelt Hans und denkt noch einmal an den Ursprung des Unglücks – vielleicht als eine Art Vergangenheitsbewältigung oder schlicht als Anklage gegen seine (die?) Frau(en). Möglicherweise wollte ich auf die Sichtweise aufmerksam machen, dass nicht nur die Männer immer die Kriege geführt haben, sondern dass das gesamtgesellschaftliche Verhalten, also auch dass der Frauen, kritische Ausmaße erreichen kann.
„Commerce exterieur mondial sentimental“ (Übersetzung aus dem Französischen : „Sentimentaler weltweiter Außenhandel“)
Wieder ein instrumentales Stück.
„Was ich von mir esse“
„Was ich von mir esse, wenn ich Hunger hab. Was ich von mir trinke, wenn ich Durst hab. Was ich von mir denke, wenn ich Zeit hab. Das wächst im nächsten Augenblick nach. Was ich von mir denke, was ich von mir esse, was ich von mir trinke... Das wächst wieder nach. Das wächst garantiert wieder, wieder nach.“
Auch von diesem Lied weiß ich nicht mehr, wie es gemeint war – oder ob damit überhaupt etwas gemeint war. Künstlerische Freiheit eben.
„San Jose Car Muzak“
Instrumental.
“Erste Begegnung mit dem Tod”
Instrumental.
So, hier mache ich für heute einen Punkt. Ich hoffe, hier und da Aufklärungsarbeit geleistet zu haben.
... link (0 Kommentare) ... comment
Samstag, 26. Mai 2007
Auswirkungen des Bandens auf meine Sozialisation
bander, 11:24h
Gut, ich habe die Erinnerung, diverse Songtexte gemacht zu haben (Einstürzende Neubauten, Der Plan, Tocotronic u.a.). Was für eine Auswirkung hat das auf mein Leben?
Im Grunde bin ich ein positiv eingestellter Mensch. Bis noch vor sehr kurzem konnte ich z.B. nicht recht nachempfinden, dass Menschen etwa an Hand eines angesehenen Berufes es besser als andere haben sollten.
Doch bei der Internetrecherche über zwei ehemalige beste Freunde aus der Grundschul- und Gymnasiumszeit merkte ich doch, dass in meinem Leben ein - nun, plötzlich, auf ein mal - zentraler Faktor fehlte: der berufliche Erfolg. Ja, die letzten drei Jahre war ich schon ein Stückchen voran gekommen. Doch der eine Freund, so etwas wie ein Pressereferent, der andere, begabter Opernsänger.
Da merkte ich, dass mir, da ich keine solche Leute in meinem derzeitigen Bekanntenkreis habe, eines fehlt: Menschen, zu denen ich aufschauen kann, die mir Impulse geben allein durch ihre Anwesenheit. Ich werde versuchen, ab und zu an diese Freunde zu denken und mich davon inspirieren zu lassen - schließlich kannte ich sie ja mal in- und auswendig.
Doch was hat das alles mit dem Banden zu tun (Banden = sich Bands und ihre Musik ausdenken)?
Dazu möchte ich erst noch erklären, dass es bei mir auch so eine Art switching gibt: ich schalte die ganze Banderei an weiten Teilen des Tages aus, gehe meiner normalen Arbeit nach, sehe fern oder unterhalte mich mit Freunden. Wenn ich dann zu hause bin und ich meine Musik höre, switche ich das Ganze Banden wieder an.
Also, dieses Banding mit dem switching zusammen genommen macht folgendes: wenn das Banden weggeswitcht ist, sehe ich mich wie jemand, der beruflich doch nur so ein wenig vor sich hindümpelt. Das kann in meinem Alter dann schon mal etwas frustrieren (das geht den meisten in meinem Alter so und ich wußte schon früher, dass so eine Zeit im Leben mal kommt).
Doch schalte ich meine Musik und damit den Aspekt des früheren Bandens wieder ein, so stehe ich so weit oben, wie es keiner von ihnen geschafft hat - schon gar nicht im Alter von 18 Jahren (die Zeit, wo ich gebandet habe). Das ist dann eine Erholungspause von dem Frust (der da ist, wenn das Banden ausgeschaltet ist) darüber, dass aufs Leben gesehen der berufliche Erfolg ausgeblieben ist. Kann übrigens bestimmt auch anderen Frust vergessen machen.
Die Musik bietet also doppelten und dreifachen Erfolg:
1. Die Musik ist einfach klasse und ich höre sie allein aus musikalischen Gründen gerne.
2. Das Bewußtsein der eigenen (versteckten) Berühmtheit läßt Frustrationen aus dem bisherigen Lebensberufserfolg vergessen.
3. Dieses Vergessen können nährt meine positive Grundeinstellung zum Leben und zu den Dingen.
Doch der Gedanke an das Banden hat auch seine negativen Seiten:
1. Frustration über das derzeitige, nun schon Jahrzehnte andauernden Ausbleibens neuer Publikationen (dem soll dieser gesamte "1000 Bands"-Blog auch entgegenwirken).
2.Menschen in der unmittelbaren Umgebung mutet das etwas seltsam an, wenn sie von meinem Banden erfahren. (Allerdings weiß nicht jeder in meiner Umgebung davon, die, die es wissen, halten es bei mir vermutlich für eine Marotte. Doch ich habe nun mal diese Erinnerungen.)
3. Der Gedanke an das Banden erzeugt bei mir eine Fülle von Tagträumen, die mich davon abhalten, meinen Weg - von dem ich immer noch nicht weiß, wohin - zu gehen. Ein Mittelfristiger Weg könnte z.B. sein: Interessen ausweiten: Kunst, Museen, Psychologie. Gewisses Interesse für das Zeit- (bzw. hauptsächlich Tages-) Geschehen habe ich ja schon.
Ich komme noch mal auf den Punkt der positiven Lebenseinellung zurück:
Aus der Sicht des Außenstehenden nährt sich diese positive Grundeinstellung ja aus einem Gedanken an etwas nicht Existentes und ist somit also so eine Art Gottesglaube. (Und das Gottesglaube Kraft geben kann, ist hinlänglich bekannt. Zwar ist nicht jeder so dumm, dass er an Gott glauben kann, doch einige haben sich dafür schon von Löwen fressen lassen. Bei mir ist der Glaube an das Banden so stark, dass er Gewissheit bedeutet, sofern Erinnerungen an etwas seit 20 Jahren Vergangenes eine Giwissheit erzeugen können.). Für den, der nicht an Gott gaubt, ist Gott eine Lüge. Und hier möchte ich mal überschwenken zu der Platte "Haus der Lüge" von den Einstürzenden Neubauten. Hier heißt es "Gott hat sich erschossen, ein Dachgeschoss" (Gott wohnt in diesem Lied unter dem Dach) "wird ausgebaut."
Nun ist es diesmal aber nicht so, dass der Sinn dieses "Neubauten"-Textes mit dem Sinn, der in diesem Blog-Thema behandelt wurde, etwas zu tun hat. Vielmehr zeigt er, dass sich meine Begriffe, mit denen ich über mich und die Welt nachdenke ("Gott", "Lügengebäude" "Lüge") in den letzten 20 Jahren nicht verändert hat.
Schöne Grüße...
Und jetzt noch mal eine einfache Umfrage:
Ich habe mindestens ein Thema in diesem Blog ganz gelesen.
Im Grunde bin ich ein positiv eingestellter Mensch. Bis noch vor sehr kurzem konnte ich z.B. nicht recht nachempfinden, dass Menschen etwa an Hand eines angesehenen Berufes es besser als andere haben sollten.
Doch bei der Internetrecherche über zwei ehemalige beste Freunde aus der Grundschul- und Gymnasiumszeit merkte ich doch, dass in meinem Leben ein - nun, plötzlich, auf ein mal - zentraler Faktor fehlte: der berufliche Erfolg. Ja, die letzten drei Jahre war ich schon ein Stückchen voran gekommen. Doch der eine Freund, so etwas wie ein Pressereferent, der andere, begabter Opernsänger.
Da merkte ich, dass mir, da ich keine solche Leute in meinem derzeitigen Bekanntenkreis habe, eines fehlt: Menschen, zu denen ich aufschauen kann, die mir Impulse geben allein durch ihre Anwesenheit. Ich werde versuchen, ab und zu an diese Freunde zu denken und mich davon inspirieren zu lassen - schließlich kannte ich sie ja mal in- und auswendig.
Doch was hat das alles mit dem Banden zu tun (Banden = sich Bands und ihre Musik ausdenken)?
Dazu möchte ich erst noch erklären, dass es bei mir auch so eine Art switching gibt: ich schalte die ganze Banderei an weiten Teilen des Tages aus, gehe meiner normalen Arbeit nach, sehe fern oder unterhalte mich mit Freunden. Wenn ich dann zu hause bin und ich meine Musik höre, switche ich das Ganze Banden wieder an.
Also, dieses Banding mit dem switching zusammen genommen macht folgendes: wenn das Banden weggeswitcht ist, sehe ich mich wie jemand, der beruflich doch nur so ein wenig vor sich hindümpelt. Das kann in meinem Alter dann schon mal etwas frustrieren (das geht den meisten in meinem Alter so und ich wußte schon früher, dass so eine Zeit im Leben mal kommt).
Doch schalte ich meine Musik und damit den Aspekt des früheren Bandens wieder ein, so stehe ich so weit oben, wie es keiner von ihnen geschafft hat - schon gar nicht im Alter von 18 Jahren (die Zeit, wo ich gebandet habe). Das ist dann eine Erholungspause von dem Frust (der da ist, wenn das Banden ausgeschaltet ist) darüber, dass aufs Leben gesehen der berufliche Erfolg ausgeblieben ist. Kann übrigens bestimmt auch anderen Frust vergessen machen.
Die Musik bietet also doppelten und dreifachen Erfolg:
1. Die Musik ist einfach klasse und ich höre sie allein aus musikalischen Gründen gerne.
2. Das Bewußtsein der eigenen (versteckten) Berühmtheit läßt Frustrationen aus dem bisherigen Lebensberufserfolg vergessen.
3. Dieses Vergessen können nährt meine positive Grundeinstellung zum Leben und zu den Dingen.
Doch der Gedanke an das Banden hat auch seine negativen Seiten:
1. Frustration über das derzeitige, nun schon Jahrzehnte andauernden Ausbleibens neuer Publikationen (dem soll dieser gesamte "1000 Bands"-Blog auch entgegenwirken).
2.Menschen in der unmittelbaren Umgebung mutet das etwas seltsam an, wenn sie von meinem Banden erfahren. (Allerdings weiß nicht jeder in meiner Umgebung davon, die, die es wissen, halten es bei mir vermutlich für eine Marotte. Doch ich habe nun mal diese Erinnerungen.)
3. Der Gedanke an das Banden erzeugt bei mir eine Fülle von Tagträumen, die mich davon abhalten, meinen Weg - von dem ich immer noch nicht weiß, wohin - zu gehen. Ein Mittelfristiger Weg könnte z.B. sein: Interessen ausweiten: Kunst, Museen, Psychologie. Gewisses Interesse für das Zeit- (bzw. hauptsächlich Tages-) Geschehen habe ich ja schon.
Ich komme noch mal auf den Punkt der positiven Lebenseinellung zurück:
Aus der Sicht des Außenstehenden nährt sich diese positive Grundeinstellung ja aus einem Gedanken an etwas nicht Existentes und ist somit also so eine Art Gottesglaube. (Und das Gottesglaube Kraft geben kann, ist hinlänglich bekannt. Zwar ist nicht jeder so dumm, dass er an Gott glauben kann, doch einige haben sich dafür schon von Löwen fressen lassen. Bei mir ist der Glaube an das Banden so stark, dass er Gewissheit bedeutet, sofern Erinnerungen an etwas seit 20 Jahren Vergangenes eine Giwissheit erzeugen können.). Für den, der nicht an Gott gaubt, ist Gott eine Lüge. Und hier möchte ich mal überschwenken zu der Platte "Haus der Lüge" von den Einstürzenden Neubauten. Hier heißt es "Gott hat sich erschossen, ein Dachgeschoss" (Gott wohnt in diesem Lied unter dem Dach) "wird ausgebaut."
Nun ist es diesmal aber nicht so, dass der Sinn dieses "Neubauten"-Textes mit dem Sinn, der in diesem Blog-Thema behandelt wurde, etwas zu tun hat. Vielmehr zeigt er, dass sich meine Begriffe, mit denen ich über mich und die Welt nachdenke ("Gott", "Lügengebäude" "Lüge") in den letzten 20 Jahren nicht verändert hat.
Schöne Grüße...
Und jetzt noch mal eine einfache Umfrage:
Ich habe mindestens ein Thema in diesem Blog ganz gelesen.
... link (0 Kommentare) ... comment
Donnerstag, 17. Mai 2007
Der Plan: ...in meiner Kindheit
bander, 16:34h
Schon in meiner Kindheit habe ich mich mit dem Thema Musik sehr beschäftigt. Ich erinnere mich, ich habe auf dem Weg von der Schule nach Hause einer Klassenkameradin weiß machen wollen, ich hätte einen Schlager gemacht. Das hat sie natürlich nicht geglaubt.
Beim Urlaub an der See bin ich oft stundenlang allein am Wasser entlang gelaufen und habe Lieder zu Gott gesungen, die ich mir ausdachte. Als Kind habe ich ja an Gott geglaubt. Einmal kam meine Mutter mit und hat zugehört. Kirchnelieder auszudenken war mir ein Leichtes. Heute kann ich das nicht mehr.
Ich erinnere mich zwar, jedoch ist es jetzt in meinen Augen wohl eine falsche Erinnerung: als Grundschulkind singe ich mit meiner Großmutter im Duett, und zwar den Song von Andreas Dorau und den Marinas: "Junger Mann, was ist an Dir schon dran? - Ich bin sehr kräftig. - Junger Mann, darauf kommt´s gar nicht an...". Wir sangen dies auf die Tonbandmaschine meines Vaters. Besser gesagt: Andreas Dorau hat später das gesungen, was ich damals mit meiner Großmutter produzierte.
Ebenfalls in diese Grundschulzeit fallen die Erinnerungen an die "Der Plan"-Texte, so z.B. "Ich leb´ doch": "Und wenn die Welt verrückter ist und jeder Art bedrückt ist ... ich leb´doch" "Und wenn die Welt so schöner ist und keiner weiß warum es es ist, ich leb doch!" "lalala..." Auch diese Erinnerung stufe ich jetzt eher als falsch ein. Sie ist aber eng damit verbunden, dass ich mich daran erinnere, als Kind mal etwas in dem Sinne gesagt zu haben wie: "Es ist doch egal, wie schlimm die Welt ist - so schlimm kann es nicht sein, denn ich lebe schließlich und mir geht es gut!" Damit wollte ich mich von den ganzen belastenden Themen befreien, die die Erwachsenenwelt betrafen, von denen man als Kind so eher am Rande hört, wie Hungersnöte oder ähnliches. Das ist dann in die "Der Plan"-Texte eingeflossen.
Das Lied von "Der Plan", das ich auch damals gemacht habe: "Sie hat mich verlassen, weg ist mein Schwarm, denn ich bin arm." "Sie ist so schön, das sieht man doch gleich, denn ich bin reich." "Sie hat mich verlassen, ich weiß auch warum, ich bin dumm." "Sie langweilt mich, das ist mir nicht gleich, denn ich bin reich." "Sie ist nicht sehr schön, ich weiß auch warum, ich bin zu dumm." "Sie langweilt mich, das ist doch Betrug, ich bin schließlich klug." "Sie ist zwar nicht schön, doch sie ist mein Schwarm, denn ich bin arm." "Sie war zwar schön, doch das ist mir nicht gleich, denn ich bin reich."
Dies ist daraus entstanden, dass meine Eltern mir erklärt haben, worauf es in der Männer- / und Frauenwelt der Erwachsenen ankommt. Ein Mann muss reich und klug sein und eine Frau Schön und sie darf den Mann nicht langweilen.
Als Kind habe ich damals - fälschlicherweise - angenommen, dass es da ein System gibt: Ein Mann, der nicht klug ist, bekommt keine schöne Frau und ein Mann, der reich ist, will keine Frau, die ihn langweilt u.s.w. Am Ende des Liedes wird alles immer schneller, so als wenn sich alles um einen dreht. Dies drückt aus, dass sich in mir bei diesem Erklärungsmodell alles in mir drehte und ich nicht mehr wusste, wo mir der Kopf steht, da ich dieses ganze Erklärungssystem nicht im Ganzen fassen konnte. Ich dachte, ich könne die Erwachsenenwelt erklären, doch in mir drehte sich dabei alles.
Was ich mir an all diesen Erinnerungen hier in diesem Thema am wenigsten erklären kann, ist, dass über diese Lieder nie in der Familie gesprochen wurde. Mein Bruder hat zwar jahrelang die Musik gehört, auch bei mir lief sie auf und ab, doch es wurde nie darüber gesprochen, dass ich das gemacht hätte. Ich sehe mich da einer Mauer des Schweigens gegenüber, die ich mir nicht erklären kann.
Einmal kann ich mich daran erinnern, dass mein Vater am Küchentisch den Text von Andreas Dorau zitierte: "Dann essen wir uns satt.". Ich weiß nicht, wie ich reagierte - möglicherweise bin ich weinend aus der Küche gegangen. Ich habe mich bei meinen Texten immer falsch verstanden gefühlt. Möglicherweise war es so eine Starallüre von mir, das ich es nicht geduldet habe, dass über diese Themen gesprochen wurde.
Beim Urlaub an der See bin ich oft stundenlang allein am Wasser entlang gelaufen und habe Lieder zu Gott gesungen, die ich mir ausdachte. Als Kind habe ich ja an Gott geglaubt. Einmal kam meine Mutter mit und hat zugehört. Kirchnelieder auszudenken war mir ein Leichtes. Heute kann ich das nicht mehr.
Ich erinnere mich zwar, jedoch ist es jetzt in meinen Augen wohl eine falsche Erinnerung: als Grundschulkind singe ich mit meiner Großmutter im Duett, und zwar den Song von Andreas Dorau und den Marinas: "Junger Mann, was ist an Dir schon dran? - Ich bin sehr kräftig. - Junger Mann, darauf kommt´s gar nicht an...". Wir sangen dies auf die Tonbandmaschine meines Vaters. Besser gesagt: Andreas Dorau hat später das gesungen, was ich damals mit meiner Großmutter produzierte.
Ebenfalls in diese Grundschulzeit fallen die Erinnerungen an die "Der Plan"-Texte, so z.B. "Ich leb´ doch": "Und wenn die Welt verrückter ist und jeder Art bedrückt ist ... ich leb´doch" "Und wenn die Welt so schöner ist und keiner weiß warum es es ist, ich leb doch!" "lalala..." Auch diese Erinnerung stufe ich jetzt eher als falsch ein. Sie ist aber eng damit verbunden, dass ich mich daran erinnere, als Kind mal etwas in dem Sinne gesagt zu haben wie: "Es ist doch egal, wie schlimm die Welt ist - so schlimm kann es nicht sein, denn ich lebe schließlich und mir geht es gut!" Damit wollte ich mich von den ganzen belastenden Themen befreien, die die Erwachsenenwelt betrafen, von denen man als Kind so eher am Rande hört, wie Hungersnöte oder ähnliches. Das ist dann in die "Der Plan"-Texte eingeflossen.
Das Lied von "Der Plan", das ich auch damals gemacht habe: "Sie hat mich verlassen, weg ist mein Schwarm, denn ich bin arm." "Sie ist so schön, das sieht man doch gleich, denn ich bin reich." "Sie hat mich verlassen, ich weiß auch warum, ich bin dumm." "Sie langweilt mich, das ist mir nicht gleich, denn ich bin reich." "Sie ist nicht sehr schön, ich weiß auch warum, ich bin zu dumm." "Sie langweilt mich, das ist doch Betrug, ich bin schließlich klug." "Sie ist zwar nicht schön, doch sie ist mein Schwarm, denn ich bin arm." "Sie war zwar schön, doch das ist mir nicht gleich, denn ich bin reich."
Dies ist daraus entstanden, dass meine Eltern mir erklärt haben, worauf es in der Männer- / und Frauenwelt der Erwachsenen ankommt. Ein Mann muss reich und klug sein und eine Frau Schön und sie darf den Mann nicht langweilen.
Als Kind habe ich damals - fälschlicherweise - angenommen, dass es da ein System gibt: Ein Mann, der nicht klug ist, bekommt keine schöne Frau und ein Mann, der reich ist, will keine Frau, die ihn langweilt u.s.w. Am Ende des Liedes wird alles immer schneller, so als wenn sich alles um einen dreht. Dies drückt aus, dass sich in mir bei diesem Erklärungsmodell alles in mir drehte und ich nicht mehr wusste, wo mir der Kopf steht, da ich dieses ganze Erklärungssystem nicht im Ganzen fassen konnte. Ich dachte, ich könne die Erwachsenenwelt erklären, doch in mir drehte sich dabei alles.
Was ich mir an all diesen Erinnerungen hier in diesem Thema am wenigsten erklären kann, ist, dass über diese Lieder nie in der Familie gesprochen wurde. Mein Bruder hat zwar jahrelang die Musik gehört, auch bei mir lief sie auf und ab, doch es wurde nie darüber gesprochen, dass ich das gemacht hätte. Ich sehe mich da einer Mauer des Schweigens gegenüber, die ich mir nicht erklären kann.
Einmal kann ich mich daran erinnern, dass mein Vater am Küchentisch den Text von Andreas Dorau zitierte: "Dann essen wir uns satt.". Ich weiß nicht, wie ich reagierte - möglicherweise bin ich weinend aus der Küche gegangen. Ich habe mich bei meinen Texten immer falsch verstanden gefühlt. Möglicherweise war es so eine Starallüre von mir, das ich es nicht geduldet habe, dass über diese Themen gesprochen wurde.
... link (0 Kommentare) ... comment
... older stories